Das Spiel beginnt...

"Macht er denn Wirbel? Ich glaube nicht. Er hat sie nur verarzten lassen. Zumal ihre Stellung ausnutzbar ist, falls sie das meinen. Doch dafür ist Treo nicht der Typ. Er wird in wenigen Minuten den Besuch getötet haben und danach sein Leben retten."

"Ein toter >Gast< wäre ja auch nicht gerade sehr praktisch für einen toten Mann."
Alexis Stimme war mit Hass geprägt, ehe sie wieder meinte - mit einem Hintergedanken:
"Ich würde gerne meine Sachen wiederhaben - alle."

"Damit sie mich erschiesen können? Nein, die bekommen sie nicht wieder, zumindest nicht von mir."
Peter lächelte.
"Sie sehen Treo als toten Mann an? Haben sie nicht heute schon gesehen, das sie unfähig sind in zu treffen, wie alle anderen auch? Er wird einfach den töten, der andere auf ihn ansetzt. Oder er wird den Auftrag des Besuches ausführen. Das System liest schon die Nachrichten ein, Treo dürfte sie bald haben und dann ausführen können."

"Und was wäre, wenn der Besuch den Auftrag hätte, mich zu töten, was dann?"
Alexis wollte mehr über Treo herausfinden und seine Schwächen.
Vielleicht würde es ihr dann etwas bringen, damit sie ihn danach umlegen könnte...
Irgendwelche Informationen und Tricks musste man immer in der Hinterhand haben!

"Dann führt Treo diesen Auftrag aus."
Peter zuckte nicht mit der Wimper.
"Das ist aber nicht sein Auftrag, sie können beruhigt sein."

Alexis begann auf der Unterlippe zu knabbern, beinahe so, als würde sie überlegen und einen Plan austüffteln.
Dennoch schwieg sie erstmal, während sie die Möglichkeiten durchging, die sie hatte:
"Ich könnte weiterhin hier bleiben, aber man würde immer wieder Killer schicken...Ich könnte gehen, aber dann würde Alex mich schneller finden, als mir lieb wäre, wobei gehen eher relativ ist..."
Was sollte sie denn bitteschön tun?
"Außerdem, ich kann euch doch sowieso nicht verlassen. Da habt ihr ausnahmsweise mal gute Arbeit geleistet."

"Wir nicht, Jeanne hat das getan. Treo hätte nicht auf euch beide geschossen."

"Ihr seid eine Gefangene, weil ihr eine sein wollt. Würde ich euch als Gast behandeln, was ich lieber machen würde, würdest du mich erschießen. So wie sie es auch bei Treo versucht haben. Verstehen sie das unter einem guten Benehmen des Gastes? Also fragen sie nicht nach Gastfreundschaft."

"Wenn ich also auch eurer Meinung nach eine Gefangene bin, dann behandelt mich auch gefälligst so. Dann habe ich wenigstens ein einen guten Grund das hier alles in die Luft zu jagen, sollte ich wieder draußen sein."
Alexis flüsterte es eher zu sich, ehe sie dann wieder zu Peter sah, der ihr immer unsympathischer wurde.
"Treo hatte mir keine andere Wahl gelassen. Er hatte mich benutzt, um Alex herzulocken."

"Er hatte sie nicht benutzt, er hatte ein Angebot das sie nicht angenommen haben in dem sie auf ihn schossen. Sie sind ein Gast, aber ohne Waffen. Der Waffenbesitzt ist ihnen hier untersagt."
Peter reichte ihr die Hand.
"Ich helfe ihnen hoch und sie können den Rollstuhl wieder benutzen."

Alexis nahm die Hand und die Hilfe dankend an. Kaum saß sie wieder im Rollstuhl, war ihre Mobilität wieder gestärkt und sie wusste genau, was sie nun wollte. Oder besser gesagt, wohin. Die Sachen die sie besaß sahen zwar äußerlich harmlos aus, aber einige waren noch gefährlicher als eine Waffe.
"Ich brauche wieder ein Mittel gegen die Schmerzen, wenn ihr so gütig wärt und die Tür wieder öffnen würdet..."

Peter wusste das es gefährlich war Alexis zu gewähren was sie wollte, doch er tat es in der Zuversicht, das er sich retten könnte.
"Bitte."

"Danke."
Alexis wusste noch genau, wo der Raum war und sie rollte zielstrebig auf diesen zu. Schmerzmittel waren angenehm, aber die Nebenwirkungen waren nicht so nett, daher nahm sie keines, obwohl sie es eben gesagt hatte.
Sie fuhr eher zu ihren Sachen. Wer würde denken, dass in einem Kugelschreiber Gift war?
Diesen nahm sie, der Rest war zwar auch gut zu gebrauchen, aber der Aufwand würde zu groß sein.
"Haben sie Angst vor mir Peter`?"

"Angst ist eine Unrationalität des Menschen und Existiert um uns zu schützen. Wer nachdenkt braucht keine Angst zu haben, da er die Gefahren auch so erkennt, wie ihre Sachen zum Beispiel. Ich nehme an das jeder Gegenstand so gefährlich ist wie ihr Lippenstift. Das gibt dem Begriff 'die Waffen einer Frau' eine ganz andere Bedeutung."

"Ich habe immer gerne einen Trumpf in der Hand."
Alexis starrte Peter an wie ein Wolf der auf seine Beute lauerte.
"Haben sie Angst zu sterben?"

"Nein, jeder muss einmal sterben, das ist bestimmt, nur den Zeitpunkt lege ich fest."
Peter lächelte. Er wusste das Alexis ihn töten wollte.
"Probieren sie es und scheitern sie."

"Was ist der genaue Auftrag von Treo, was mich betrifft?"
Alexis hatte nur zwei Möglichkeiten.
Entweder sie tötet Peter oder sich selbst.
Denn wieder in die Hände ihres Vaters zu kommen, darauf war sie nicht gerade sehr scharf drauf. Man würde ihr wohl eine Gehirnwäsche unterziehen, sie manipulieren und sie so formen, wie die das wollten und nicht so, wie sie.

Eine SMS ging bei Treo ein:
"Ein Kontaktmann müsste bei ihnen eingetroffen sein. Er wird Alexis in seine Gewahrsam nehmen. Bitte übergeben sie die Frau an ihn."

"Das weiß Treo, und nur er wird es euch sagen."

Die SMS kam zu spät, die Kugel hatte schon den Lauf verlassen und würde entweder Ezio treffen, oder er würde sich durch die Mienen töten.
"War aber auch hohl sich auf unbekanntes Gebiet zu begeben."

"Dann holt ihn bitte hier her."
Wenn auch noch Treo da wäre, wäre es für sie noch besser. Treo und Peter umzulegen und dann sich hier verstecken, bis sie wieder fit wäre und dann ein neues Leben aufbauen, weit weit weg...
"Ich werde so lange hier auf euch warten."
Alleine in einem Raum mit Medikamenten und ihren Sachen. Perfekt.
Es wäre kein Problem etwas chemisches herzustellen, was die beide in einen Rauschähnlichen Zustand bringen würde und sie es umso einfacher hätte, beide zu töten.
Treo war ja ziemlich schnell...aber betrunken würde er sicherlich an Geschwindigkeit und Geschmeidigkeit verlieren!

"Das kann ich nicht, er tötet gerade den Besuch." Er wird uns aufsuchen, ich bleibe bei ihnen, oder denken sie ich lasse sie mit den Medikamenten hier alleine?"

Alexis begann sich die Knöpfe ihrer Bluse aufzuknöpfen, während ihre Wangen rot wurden - vor Zorn, während sie schrie:
"Verschwinden sie, wenn ich mich entkleiden will!"
Meistens klappte diese Tour und der normale Gentleman verließ dann den Raum.
Aber würde Peter aus zu diesen gehören?

"Glauben sie ich habe noch nie eine nackte Frau gesehen? Ich bitte sie. Der Trick ist noch aus dem Mittelalter."

"Ich bitte sie trotzdem hinauszugehen und mir meine Privatssphäre zu lassen!"
Ein weiterer Knopf wurde geöffnet und eigentlich musste Peter nur zu ihr treten, damit sie ihm die Kugelspritzermiene in den Arm rammen könnte.
Denn dann würde er in einen Todeskrampf verfallen.
Aber wenn er hinaustreten würde, wäre der andere Plan durchsetzbar.
Ansonsten müsste sie ihn so lange verführen, bis er zu ihr treten würde...

"Privatsphäre gibt es hier nicht. Zumindest nicht solange ich von Herrn Treo andere Befehle erhalte."
Peter bewegte sich kein bisschen und lächelte weiterhin.