Das Spiel beginnt...

Treo bedankte sich, obwohl die Dame wieder weg war. Sie war sehr atraktiv. Doch dafür hatte er keine Augen. Er schlängelte sich flink und wendig durch die Menge, ehe er am Balkon ankam. Er tran leise hinaus und schloss die Tür hinter sich, noch immer mit seinem Glas in der Hand.
"Ich wünsche einen guten Abend."

"Findest du nicht auch, dass die kühle Abendluft jedes Gemüt kühlt?"
Alex drehte sich um und lehnte sich gegen das Geländer, während er den Ankommenden überrascht musterte.
"Hinter dem eiskalten Killer scheint aber trotzdem ein Gentleman zu sein, nach diesem Auftreten. Wie geht es deiner Gefangenen? Oder fühlt sie sich bereits als dein Gast? Hast du sie gut behandelt? Oder muss ich dir jeden einzelnen Knochen brechen, weil du ihr weh getan hast?"
Seine Augen durchbohrten Treo und er war froh, dass er die Maske auf hatte, denn sonst würde man auch noch sein wütendes Gesicht sehen und das war fehl am Platz...

"Ich bin durchaus ein Gentlemen."
Treo lächelte leicht und rückte sich die Maske nochmal zurecht.
"Meiner Gedangenen geht es so lala. Sie meinte meinen Buttler umbringen zu müssen, während ich Besuch von meinem Auftraggeber bekam, den du dann retteste. Sie hat immernoch die Wunden an den Beinen und nun durch Peter noch gebrochene Hände. Ich habe nichts gegen Gastfreundschaft, aber wenn der Gast, den ich noch verarzten lassen habe. auf mich losgeht, verstehe ich kein Spaß mehr."
Treo lehte sich an die Tür.
"Ansonsten geht es ihr gut. Die Schwestern von mir kümmern sich um sie. Sie hat sogar mein großes Gästezimmer bekommen, ich hoffe das sie wenigstens das würdigt. Aber mal zu was anderem. Ich bin geschäftlich hier. Heute erreichten mich zwei Nachrichten zeitgleich. In der einen, soll ich Alexis zu meinem Chef bringen. Sie meint dort würde sie nicht hin wollen. In der anderen Nachricht, die meiner Meinung nach von dir stammt, steht, das ich mich zu dir schlagen könnte. Die bessere Bezahlung wie die Einsicht gefällt mir und ich würde das Angebot gerne annehmen. Was mit Alexis wird, kommt drauf an. Sie will eigentlich auch nicht zu dir. Aber wir können sie ja zusammen besuchen bei mir, wenn du das möchtest."

Im Inneren des Gebäudes wurde das Treiben lauter und hektischer, beinahe so, als wäre etwas passiert.
Alex hielt in der rechten Hand einen kleinen Koffer und im Inneren wurde ein Schuss deutlich. Es folgte eine kleine Explosion, ehe Panik und Geschrei an der Ordnung waren.
"It's showtime."
Der junge Mann winkte Treo hinterher, ehe er wieder hineinging.
"Alles Ablenkung, man tauscht schnell und kommt an Informationen."
Er nickte einem zu und ging auf einen zu, tauschte mit seinem Koffer und verschwand in der Menge. Trotzdem wartete er auf Treo...

Treo ging Alex unauffällig hinterher. Die Leute rannten wild umher, trotzdem waren auch viele noch ruhig und schienen ähnliches zu planen wie Alex. Es war schon erstaunlich was man alles im Verborgenen machen konnte, aber das wusste Treo als Killer schon.
Er folgte Alex in einigem Abstand, damit es nicht auffiel, das sie zusammen gehörten. Er nickte Alex zu sich ruhig zu beeilen. Treo wusste das er schneller war, wenn es sein musste.

Durch das Gedrängel wurde man unauffällig nach draußen gedrängt. Wenn man verschwinden wollte, in der Panik ging das immer sehr gut...
Alex zuckte mit den Schultern, als Treo ihm zeigte, er solle sich ruhig beeilen, trotzdem blieb er gelassen. Denn wer mit Eile floh, wurde eher entdeckt, als der, der ganz ruhig und langsam blieb...

Treo ging unauffällig hinterher. Er beobachtete alle um sich herum. Die Dame in rot allerdings fand er nicht wieder. Zusammen mit Alex verlies er das Gebäude mit dem Schwall an panisch nach draußen drängenden Menschen, die nicht wussten was passierte.

Die Maske wurde ins Gestrüpp geworfen und ein Wagen fuhr vor. Doch Alex öffnete nur die Beifahrertür und sagte etwas zu dem Fahrer, ehe er zu Treo trat und amüsiert schaute.
"Du hast nun mehrere Möglichkeiten. Entweder du bekommst Bonuspunkte bei deinen Chefs indem du mich anschießt und den Koffer der roten Dame übergibst. Oder du erschießt mich gleich. Mehr Möglichkeiten hast du nicht."
Es war die Loyalität gefragt. In diesem Koffer war nichts drinne, wie auch in dem anderen. Es war alles nur zum Test geplant gewesen. Das Angebot würde bei seinem Tod platzen. Aber wenn man ihn Anschießen würde, dann wüsste Alex sofort, dass Treo vertrauenswürdig genug war. Wer seinen Chef verletzte, der musste schon einiges riskieren.
"Also?"

"Ich fasse das mal als Angebot auf."
Treo nahm langsam seine Pistole hervor.
"Denn wenn ich sie erschieße, kann ich nicht mehr bei ihnen mit machen, oder nicht? Anschießen wäre hier aber auch zu laut und würde nur Aufmersamkeit erregen."
Blitzschnell hatte er einen Dolch in der Hand und schnitt Alex ins Bein, nicht tief, aber tief genug damit es schmerzhaft war. Dabei nahm er sogleich noch den Koffer.
"Sie haben ja meine Nummer."
Treo wand sich ab und steckte den Dolch und die Waffe wieder ein, und ging mit dem Koffer ruhig zu seinem Auto.

"Denkst du, wir können ihm trauen?"
Ein älterer Mann saß auf der Fahrerseite, als Alex mit einem Lachen ins Auto stieg.
"Warum nicht? Fahren wir mal zu seinem Anwesen, ich würde seinen Gast zu gerne besuchen - aber vorher besorgen wir noch ein paar Blumen um ihr Gemüt aufzuheitern."

Die Frau mit dem roten Kleid stand plötzlich neben Treo und ein Lächeln lag in ihrem Gesicht.
"Hallo Treo - lange nicht gesehen."
Jeanne legte den Kopf schief und streckte die Hand nach dem Koffer aus.
"Anscheinend hast du Alex umgelegt, sehr schön."
Auch sie war hier gewesen, Perücken und Schminke konnte viel vertuschen, wenn man nicht erkannt werden wollte.

Treo sah zu Jeanne und ging einfach weiter.
"Richtig. Aber das habe ich gemacht und nicht du, daher bringe auch ich den Koffer zu unserem Chef."
Treo stieg in seinem Wagen, nachdem dieser mit einem leisen Piepen die Tür öffnete.
"Ich würde sagen, man sieht sich immer zweimal im Leben."
Er schloss die Tür und legte den Koffer sicher unter den Beifahrersitz. Auf seinem Handy tippte er schon eine Nachricht.
"Ich habe den Koffer von Alex ergattert. Wo abliefern?"

Als Antwort kam zurück:
"Welcher Inhalt ist vorhanden?"

"Ich bin mal gespannt, wann er merkt, dass der Koffer leer ist..."

"Inhalt interessiert mich nicht. Ich habe ihn nur für sie beschafft. Wo Abgabe?"
Treo fuhr los und bog auf die Hauptstraße, von wo er aus Kurs zu sich Heim nahm.

"Wir werden es abholen."
Weitere Informationen gab es nicht und man würde jemanden schicken, der es holen würde. Und wenn es eine Bombe von Alex war, dann würde Treo und die Person hochgehen, die sie loswerden wollten...

Der Wagen hielt vor dem Anwesen von Treo und Alex hatte seine Wunde bereits verarztet. Ein fester Verband war angelegt worden und sein Partner rauchte bereits eine Zigarette nach der anderen.
"Wo bleibt der Kerl?"

Treo nickte als er die SMS las und fuhr durch die Straßen, ein wenig schneller als erlaubt, aber das viel nicht weiter auf um diese Uhrzeit. Der Motor drehte gut hoch und Treo bog auf die Straße vor seinem Anwesen ein.
Ein anderer Wagen stand schon davor. Treo fuhr langsam daran vorbei und sah durch seine verspiegelten Fenster raus. Doch genau konnte er nichts sehen. Er lies das Tor öffnen und fuhr ein, ehe hinter ihm das Tor wieder in die Riegel schlug. Er parkte und ging in seine Zimmer. Auf den Kameras sah er den Wagen immer noch. Per Fernsteuerung lies er das Tor wieder auf gleiten.
"Kommen sie nur herein."

Das Auto vor durch das Tor und hielt dann aber auch schon an. Alex trat heraus, wie auch sein Partner, der immer noch skeptisch schaute.
"Hier sind wir. Den Koffer kannst du gerne behalten - er ist leer."
Plötzlich kam aus dem Haus von Treo ein schepperndes Geräusch -

- Alexis wimmerte vor Schmerzen auf, aber es war es wert gewesen. Alle hatte sie aus dem Zimmer geworfen, ehe sie selbst die Tür verschlossen hatte.
Natürlich war es ein schmerzhafter Kraftakt gewesen, auf Knien mit Hilfe der Ellenbogen hinzurobben, dann sich aufzurichten und mit den Zähnen den Schlüssel umzudrehen. Aber es hatte funktioniert.
Danach hatte sie angefangen alles zu zerstören was sie sah.
Erschöpft und mit noch größeren Schmerzen in ihren Beinen lag sie in einer Ecke, als Glas zu bruch ging, als sie mit aller Kraft den Tisch umgeschmissen hatte...

Treo nickte.
"Du hörst ja, sie randaliert mal wieder."
Treo ging langsam auf die Haustür zu.
"Kommen sie mit."

Alex schaute skeptisch, als er das Rumsen hörte.
"Sie ist eine Top-Agentin gewesen. Ich hoffe mal, du hast ihr nicht ihre Tasche gelassen, denn sonst wäre es schon lange ruhig...Alexis hatte immer Gift mit, für den Notfall. Lieber würde sie sterben, als Informationen herauszugeben...und wenn sie was mit Glas zu Bruch gehen lässt, naja, sie kann mit allem eine nützliche Waffe schmieden...entweder gegen uns und gegen sich selbst. Daran schon einmal gedacht? Aber das du sie nicht gefesselt hast, oder still gelegt hast, wundert mich. Mir tut die Person sehr leid, die das Zimmer wieder aufräumen muss..."

"Für so etwas habe ich Bedienstete, die machen das gerne, denn dann bekommen die schließlich Geld."
Treo hielt seinem Gast die Tür auf.
"In ihrem Zustand kann sie nicht viel machen. Auch wenn es ihr besser geht .... als ich angenommen hatte."

Alex lächelte und trat durch die Tür, während sein Kollege eine kurze Mimik zum warten machte. Er ging noch einmal zum Auto und holte einen Schläger heraus.
"Soll ich sie ruhig stellen?"
Er stelle die Frage nicht an Alex, sondern an Treo. Ein eiskaltes Grinsen lag auf seinen Lippen und er schien anscheinend mit der jungen Frau eine Rechnung offen zu haben.

"Fragen sie das nicht mich, sondern Alex. Ich bin nur Gastgeber, der sich ein wenig selbst schützt. Ich habe genug Geld mir das Anwesen neu zu kaufen oder zu renovieren. Solange sie das nicht alle Woche macht, geht das."
Treo lächelte und schloss die Tür, nachdem beide eingetreten waren.
"Die Tür auf der Linken Seite, wenn ihr den rechten Gang nach hinten geht. Ich denke nicht das sie euch rein lässt."

Alex zog sanft Treo zur Seite und flüsterte:
"Er hasst sie, deswegen fragt er dich...er weiß, ich würde es niemals zulassen."
Der Mann seufzte leise und schloss die Augen um zu lauschen.
"Er würde die Tür auftreten."

"Schön für ihn, warum hast du ihn dann als Fahrer, wenn du ihn nicht unter Kontrolle hast?"
Treo zwinkterte Alex zu.
"Ist nicht nötig, sie kann nicht viel anrichten.", wendete er sich zu dem Fahrer von Alex.

"Ich denke mal jeder normale Mensch wäre sauer auf sie...sie hat ihm die Männlichkeit genommen..."
Alex senkte den Kopf und flüsterte dann weiter:
"...aus dem Grund will er ihr weh tun...umbringen nicht, dass hat er mir schwören müssen..."

"Oh ... das ist natürlich etwas .... etwas spezielles."
Treo ging den Gang weiter und deutete dann auf eine Tür.
"Hier ist sie drin."